Allgemein- / Viszeralchirugie
Zur Allgemeinchirurgie zählt u. a. die chirurgische Behandlung von Hernien, Lipomen und Hautabszessen, während sich die Viszeralchirurgie mit den Erkrankungen des Bauchraums und Verdauungstrakts befasst.
Heute werden immer mehr Eingriffe mit minimal-invasiven Operationsverfahren durchgeführt. So können Blinddarm, Gallenblase und Teile des Dickdarms auch ohne großen Bauchschnitt entfernt werden, was für den Patienten deutlich kleinere Narben und eine schnellere Rekonvaleszenz ermöglicht.
Zu den häufigsten Krankheiten, die wir chirurgisch behandeln, zählen:
- Hernien (Leisten-, Nabel- und Narbenbrüche)
- Divertikelkrankheit mit Entzündungen
- Gallensteine und Gallenblasenentzündungen
- Gut- und bösartige Dünn- und Dickdarmtumoren
- Blinddarmentzündungen
- Lipome
- Abszesse
Viszeralchirurgische Eingriffe führen wir meist im Rahmen einer stationären Behandlung durch. Dazu kommen Sie am Tag der Operation in die Klinik. Die Narkosevorbereitung erfolgt zuvor ambulant in der Anästhesie-Sprechstunde. Für die Eingriffe stehen die Belegbetten und OP-Säle sowie die Infrastruktur der WolfartKlinik zur Verfügung.
Chirurgische Behandlung von Hernien
Eingeweidebrüche (Hernien) sind die häufigsten Erkrankungen, die chirurgisch behandelt werden. In Deutschland erkranken rund 275.000 Menschen jährlich an einem Leistenbruch und knapp 100.000 Menschen an Bauchwandbrüchen. Bei Eingeweidebrüchen, die als Bauchwandbrüche, Leistenbrüche, Nabelbrüche oder Narbenbrüche auftreten können, entstehen durch Gewebeschwäche Risse in der Bauchwand, durch die sich ein Bruchsack auswölben kann. Baucheingeweide, wie z. B. Darmschlingen, können in diesem Bruchsack eingeklemmt werden, sodass die Gefahr schwerer Beeinträchtigung der betroffenen Organe besteht. Bei einem Eingeweidebruch sollte daher frühzeitig die operative Behandlung angestrebt werden.
In der Chirurgie Gräfelfing werden pro Jahr ca. 400 Hernien-OPs durchgeführt. Dabei kommen die Versorgung ohne Netz, die Lichtenstein-Technik mit Netz sowie die minimal-invasive Versorgung zum Einsatz. Seit 2017 ist die Chirurgie Gräfelfing Teilnehmer an der Herniamed Langzeitstudie zur Qualitätssicherung. Auf der Website zur Studie finden Patienten und Interessierte ausführliche Informationen zum Thema Hernien: www.herniamed.de
Chirurgische Behandlung am Dünndarm
Jede Operation im Bauchraum führt nicht nur an der Haut zu Narbenbildung, sondern auch am Bauchfell. Dieses überzieht als hauchdünne Schicht sämtliche Bauchorgane und kleidet die Bauchhöhle aus. Nach Operationen können die Narben Verwachsungsbeschwerden verursachen, die bis zum Darmverschluss führen können. Auch hier ist eine minimal-invasive Operation möglich, je nach Ausprägung der Verwachsung. Prinzipiell ist bei Verdacht auf Darmverschluss eine minimal-invasive Behandlung die bevorzugte Lösung, um eine erneute Narbenbildung zu minimieren.
Chirurgische Behandlung am Dickdarm
Krankheiten des Dickdarmes sind entweder Tumore oder Ausstülpungen der Darmwand. Tumore können im gesamten Bereich des Dickdarms auftreten. Hier bieten wir je nach Lokalisation das gesamte Spektrum an operativen Verfahren. Dabei führen minimal-invasive Methoden zu einem gleich sicheren Ergebnis wie die „offene“ Methode. Dabei entscheidet nicht in erster Linie das kosmetische Ergebnis, sondern die radikale und sichere Entfernung des Tumors. Bei den meisten Tumorformen im Dickdarm ist eine minimal-invasive Behandlung bevorzugt, da mit einer schnelleren Erholung und weniger Gewebeverwachsungen zu rechnen ist.
Divertikel (Ausstülpung) treten hauptsächlich im Bereich des Sigmas auf. Dies ist der Abschnitt des Dickdarmes der etwa 15 cm vor dem Enddarm beginnt. Eine Operation ist erst dann begründet, wenn die Entzündung bei Divertikelkrankheit zum Abszess oder zur Verengung des Dickdarmes geführt hat. Dann wird in der Regel eine minimal-invasive laparoskopische Entfernung des betroffenen Sigma-Abschnitts durchgeführt.
Appendizitis (Blinddarmentzündung)
Dieses Krankheitsbild wird in nahezu allen Fällen minimal-invasiv operiert. Der Vorteil der Methode ist die komplette Einsicht in den Unterbauch und die rasche Erholung der Patienten. Der stationäre Aufenthalt dauert meist nur zwei Tage.